Es war bitterkalt. Draußen hatte es 10 Grad minus, als wir vor 5 Jahren in der Corneliuskirche in Neubiberg mit einem wunderbaren Gottesdienst die Geburtsstunde der Mammalade für Karla begingen.
Das Bild hat uns die Künstlerin Karin Tauer aus Lübeck zum Jubiläum gemalt. Wenn wir mal ganz eigene Räume haben werden, wird es dort hängen. Das schaffen wir schon noch. Wäre doch gelacht.
Ich wünsche allen einen schönen Jubiläumstag - auch wenn wir ihn nicht zusammen verbringen können.
Helene Nestler, Gründerin von Mammalade für Karla e.V.
Die Mammalade-Fruchtaufstriche werden mittlerweile inzwischen an 32 Verkaufsstellen in München und Umgebung angeboten, über 100.000 Euro sind so seit Gründung für die Karla zusammengekommen. Was mit dem Geld passiert? Für die obdachlosen Frauen und Kinder, die bei Karla 51 in der Münchner Karlstraße Schutz suchen, wurden und werden Lebensmittel, Hygieneartikel, Wickelrucksäcke für junge Mütter und vieles mehr gespendet. Es gibt Unterstützung, wenn eine der Frauen wieder eine Wohnung gefunden hat. Kleine Geschenke und ein großer Tagesausflug im Jahr - auch das geben die Erlöse her. In den nächsten Jahren kommen hoffentlich noch viele weitere Gläser und noch mehr Geld für die bedürftigen Damen zusammen!
Im Frühsommer fangen die Näherinnen an, Tortentaschen zu nähen. Aus alten Vorhängen und Tischdecken entstehen wunderschöne Kreationen, praktisch und nachhaltig. In diesen Taschen kann Ihr Kuchen sicher und wohlbehalten von A nach B transportiert werden, nichts rutscht mehr weg. Zu kaufen sind die Taschen in der Seniorenbegegnungsstätte Kaiserstiftung in Riemerling, Rudolf-Diesel-Straße 9 Montag bis Freitag von 10 – 15 Uhr.
Der Filmemacher Christof Stolle dreht den Film mit und für uns ehrenamtlich. Und er zeigt die Welt unseres Vereins. Sie kommen alle zu Wort, Menschen, die unseren Fruchtaufstrich herstellen und für uns verkaufen, unsere Schirmfrau und Norbert Siller, Kantinenchef der Bayerischen Staatskanzlei, der uns auf so vielfältige Weise unterstützt. Menschen aus der Karla 51, die mit unserem Erlös obdachlose Frauen und Kinder unterstützen. Und besonders deutlich wird, mit welcher Freude und Motivation das gesamte Team hinter dem Projekt steht.
Aus der Not wird wieder eine neue Idee geboren: Näherinnen fertigen ca. 4.000 Gesichtsmasken an, die wir an soziale Einrichtungen verschenken (Lebenshilfe, Kinderheime, Senioreneinrichtungen, Alzheimer-WGs, Obdachlosenunterkünfte, Karla 51, Bayer. Ministerpräsident Markus Söder etc.)
Wir müssen wegen des Corona-Lockdowns für fast 3 Monate das tEinkochen einstellen. Eine große Traurigkeit breitet sich aus. Unsere wöchentlichen Arbeiten für Mammalade für Karla fehlen uns allen sehr. Jetzt merken wir so richtig, wie uns diese Arbeit auch untereinander zusammenhält und Freude gibt.
Die international aufgestellte Firma Tico Electronics schickt uns einen Teil ihrer Mitarbeiter zu einem „Social Day“. Sie unterstützt uns einen ganzen Tag beim Einkochen, haben Einblick in unsere Vereinsaktivitäten und sind beeindruckt. Beide Seiten hatten viel Freude an dem Tag!
Eine wunderbare Zusammenarbeit mit der Behindertenwerkstatt der Stiftung Pfennigparade beginnt. Wir werden bei den Zuschnitten der Stöffchen für die Gläserdeckel der Fruchtaufstriche unterstützt und erwerben gleichzeitig individuelle Geburtstagskarten für unsere Mitglieder, jede Karte ein Unikat.
Wir verarbeiten im zurückliegenden Jahr tatsächlich 1.5 Tonnen Obst, retten dieses dadurch vor dem Entsorgen und stellen 10.542 Gläser köstliche Fruchtaufstriche her. Wir sind etwas stolz auf unsere Arbeit, nicht nur sozial und ehrenamtlich sondern auch sehr nachhaltig und ressourcensparend!
Wir treffen auf Norbert Siller, den Kantinenchef der Bayerischen Staatskanzlei und gewinnen mit ihm einen dauerhaften Unterstützer unseres Projektes. Viele unterschiedliche Einladungen für Karlafrauen folgen, aber auch praktische Hilfe bei der Lagerung von über 3.000 Gläsern wird uns gewährt. Norbert Siller, ein Mann mit einem großen Herzen für unsere obdachlosen Frauen und Kinder.
Insgesamt können wir 19.396,92 € für obdachlose Frauen und Kinder zur Verfügung stellen (2017 waren es 8.281,00 €). Unser Geld hilft bei der Anschaffung von Notfallkoffern für einen Krankenhausaufenthalt, Besorgung monatlicher Lebensmittelpakete, Lieferung von Hygiene- und Windelpaketen, Wickelrucksäcken, MVV-Streifenkarten und vielem mehr.
Die Zahl unserer Verkaufsstellen erhöht sich bis Ende des Jahres auf nahezu 20 Geschäfte (Verkaufsstellen Link). Die Flyer mit unserem Vereinszweck und dem Verwendungszweck der Erlöse spricht viele Einzelhändler an, die uns auf ihren Verkaufsflächen gerne ihre Unterstützung anbieten.
Wir nehmen unser eigenes Transportfahrzeug in Empfang, einen Fiat Doblo. Jetzt lassen sich viele Fahrten viel einfacher organisieren und erledigen, Obstspenden können wir selber abholen, unsere Gläser mit Fruchtaufstrich an die Verkaufsstellen verteilen, oder zu Märkten fahren, auf denen wir mit unserem Mammalade Stand viel Zuspruch erhalten.
Wir erhalten mehrere sehr großzügige Spenden (Kreissparkassenstiftung München, Frohes Herz e.V., Gewinnverein der Spardabank und private Spenden). Dieses Geld gibt uns als Verein die Möglichkeit zu einer sehr sinnvollen Investition.
Die Regale mit unserem Fruchtaufstrich sind immer wieder schnell ausverkauft. Das haben wir auch zu dem ersten Weihnachtsfest gemerkt, unsere Idee landete vielfach unter dem Weihnachtsbaum. Auf Grund der großen Nachfrage führen wir einen zweiten Einkochtag ein. Nun wird Dienstag und Freitag Obst verarbeitet.
Erstmals sind wir mit 50 obdachlosen Frauen zum Weihnachtsmenü in der Kantine der Bayerischen Staatskanzlei eingeladen. Gastgeber Norbert Siller und sein Team servieren ein wunderbares 3-Gänge-Menue und schaffen damit für alle Besucherinnen ein Stück Weihnachten.
Der erste Fruchtaufstrich wird auf Marktständen und in Läden verkauft. Die Idee spricht sich schnell rum und an dem sinnvollen und geselligen Miteinander bekommen immer mehr Menschen Freude und schließen sich uns an.
In der Corneliuskirche Neubiberg verabschieden wir unsere Vereinsstatuten. Das Gemeindezentrum mit seiner geräumigen Küche wird zugleich unsere erste Produktionsstätte, wir können unsere Idee endlich in die Tat umsetzen. Die ersten Gläser mit Fruchtaufstrich werden von hier aus in die Verkaufsstellen geliefert.
Mit 14 Mitgliedern gründen wir den Verein Mammalade für Karla e.V. Wir wollen Obst vor dem Entsorgen retten, daraus ehrenamtlich Fruchtaufstrich kochen und diesen für einen guten Zweck verkaufen. Mit dem Erlös wollen wir obdachlose Frauen und Kinder in der Einrichtung Karla 51 in München unterstützen.